Flüchtlingspolitik in Südeuropa und Südostasien

  • In Der letzten Zeit wurde ja viel über die Situation von Flüchtlingen berichtet die nach Europa bzw. Südosteuropa flüchten. Dabei hat sich in beiden Regionen eine Situation entwickelt welche die Erfüllung einer humanitären Verpflichtung zu erfordern scheint. Dabei reagieren die beteiligten Staaten recht unterschiedlich.
    Auf der einen Seite ist die EU in der durch verschiedene Kriegsschiffe immer wieder Flüchtlinge gerettet und in Südeuropa an Land gebracht werden. Da die Menge der Flüctlinge die Staaten in Südeuropa damit überfordert sind wird über eine Verteilung der Flüchtlinge nachgedacht. Daneben wird auch über eine Bekämpfung der Schlepperboote nachgedacht.
    Auf der anderen Seite sind die asiatischen Staaten welche ebenfalls Flüchtlinge retten, sie aber nur notdürftig Verpflegen und dann in ihren manchmal erst wieder zusammengeflickten Booten wieder auf das offene Meer Schicken. In einem Einzelfall wurde den Flüchtlingen sogar mit Hilfe ausländischer Fischer erst ein Crashkurs in Navigation gegeben da der Kapitän des Schiffes sich abgesetzt hat. Solche Meldungen kommen aus Südeuropa eher selten, obwohl ja a6ch Europa eigentlich seine Grenzen geschlossen halten will.
    Da zeigen sich doch irgendwie zwei Unterschiedliche Reaktionen auf eine ähnliche Situation. Wobei es durchaus möglich wäre das die EU das Asiatische Model übernimmt. Auch in Hinblick auf die Ankündigung islamischer Extremisten die Flüchtlingsströme zum Einschleusen von Kämpfern zu nutzen. Sollte es zum Beispiel in Südfrankreich zu einer Situation wie in Syrien kommen, wie weit würden wir dann im Verhältnis zu den Flüchtlingen gehen ?


    http://www.spiegel.de/politik/…uechtlinge-a-1033796.html
    http://www.welt.de/print/die_w…uf-offene-See-hinaus.html

  • Dieses Thema ist wohl eines der schwierigsten, da es sehr vielschichtig und komplex ist. Es fängt bei der Verantwortung von (ehemaligen) Kolonialmächten an, die z.B. auf der Berliner Konferenz von 1884 in Afrika Grenzen wie auf dem Reißbrett zogen und wo z.B. in Ruanda während deutscher Kolonialherrschaft und belgischem Völkerbundmandats Menschen in (vermeintliche) Ethnien eingeteilt wurden, um die afrikanische Beute unter sich aufzuteilen und die Gebietskontrolle zu gewährleisten, was bis in die heutige Zeit zu zahlreichen ethnischen Konflikten, Kriegen und Völkermord führte. Menschen wurden als Sklaven deportiert und arbeiten selbst heute noch unter sklavenartigen Umständen in Minen, um der Erde ihre Rohstoffe zu entreißen. Auch das Flüchtlingsdrama in Asien geht wohl darauf zurück, dass britische Kolonialherren die Vorfahren der muslimischen Rohingya aus dem heutigen Bangladesch nach Myanmar aufgrund des dortigen Arbeitskräftemangels umsiedelten, wobei diese behaupten, schon lange dort zu siedeln, was aber wenn überhaupt nur vereinzelt zuzutreffen scheint. Während der Kolonialzeit stellten sie schließlich sogar die Bevölkerungsmehrheit im Rakhaing-Staat. Die buddhistischen Burmesen, die gegenüber den Briten hilflos waren, reagierten mit Rassismus, der Gefühle von Überlegenheit und Angst kombinierte und was nach der Unabhängigkeit in Staatsbürgerschaftsverweigerung, Militäroperationen, Genozid und Rückumwandlungsbemühungen in eine rein buddhistische Region und eben diesen Bootsflüchtlingen derzeit mündete. Auch bei anderen Ländern haben westliche Staaten sich eingemischt, um ihre Interessen zu wahren und letztlich damit ihre Destabilisierung erreicht, die heute ein Hauptgrund für die Flüchtlingsströme sind. Teilweise wurden dabei sogar bewusst terroristische Organisationen unterstützt, um dem jeweiligen politischen Gegner zu schaden. Bereits 1990 wurde im Film "Der Marsch" ein Ausblick auf diese Zukunft gegeben, wobei hier hauptsächlich der Klimawandel die Ursache gibt. Ein Nordafrikaner organisiert dort einen Marsch aus nordafrikanischen Flüchtlingscamps nach Europa. Ich fürchte, dass die im Film vorgezeichnete Entwicklung so gut wie unausweichlich ist. Es ist für Europa betrachtet, nicht das Problem eines einzelnen Staates oder einer Region, sondern der gesamten Union, wie man alleine schon daran sehen kann, dass die meisten Flüchtlinge nach Deutschland, Frankreich und Schweden gehen.


    Der Marsch
    http://www.arte.tv/de/auf-dem-…/3712890,CmC=3717282.html
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hutu
    http://www.dw.de/rohingya-die-heimatlosen/a-18447783
    http://www.dw.de/eu-streitet-%…C3%BCchtlingen/a-17767779

  • Sicherlich eine Denkbare Meinung zum Thema, man sollte aber ruhig mal kurz innehalten und unter anderem mal kurz darauf schauen wie Stark sich die Grenzen in Europa verändert haben und durchaus auch die Zugehörigkeit zu bestimmten Ethnien. Das dürfte sicher auch ein Weg in anderen Gegenden sein. Zum anderen denke ich es ist für uns Europäer nicht nur Sinnvoll über die Ursachen von Flüchtlingsströme zu reden sondern auch darüber wie wir mit den schon immer vorkommenden Flüchtlingsströmen umgehen wollen. Da scheint es ja zur Zeit Verschiedene Wege zu geben.