Neue Frage zum Nachdenken.

  • Im RP bei uns ist gestern eine interessante Frage aufgekommen.


    Wie Leicht kann man heute noch humanistisch denken bzw. Kann man heute wirlkich noch davon Ausgehen das jeder Mensch von -natur aus Rechte hat ? Das dürfte unterschiedliche Meinungen geben, daher wollte ich hier die Diskussion eröffnen, aber bitte fair bleiben auch wenn andere eine gegenteilige Position haben.

  • Mir stellt sich da die Frage: Was ist für dich humanistisch denken?


    Von Natur aus hat ein Mensch gar keine Rechte denn in der Natur regiert das Recht des Stärkeren und des Kreislaufs von Leben und Tod. Rechte sind entstanden indem Gruppen von Menschen eine Gemeinschaft bildeten und wenigen mehr zugestanden, diese Sie aber auch leiten und führen konnten.
    Die Tatsache das jeder Mensch Rechte hat ist keine 200 Jahre alt im Vergleich zu der Zeit wo Menschen Gemeinschaften bildeten und eine Hierarchie etablierten.
    Es gibt ja diesen Spruch " Die Freiheiten des einen hören da auf wo die Freiheiten eines anderen anfangen". Genauso wie "Jedem Menschen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann". Alle unter einen Hut zu bekommen und niemand zu bevorzugen oder zu benachteiligen ist da schwer.


    Grundrechte wiederum... Ich glaube es bedarf längst einer neuen Definition dieser Rechte, da die emotionalen Aspekten und die Psyche nicht berücksichtigt werden nur materielle Schäden.
    Ein Beispiel das Haustier. Vor dem Gesetz ist es eine Sachbeschädigung und ggf Tierquälerei wenn jemand das Tier eines fremden vergiftet oder schlägt oder erschießt. Was das Tier aber der Person, Familie, Kind bedeutet steht auf keinem Blatt ausser dem des Lebens selbst.


    Technisch schreiten wir vorran und merken das wir Menschen sind doch sozial stecken wir noch im Mittelalter da trotz Grundrechte das Monopol, das Geld und die Intriganten im Vorrecht sind gegenüber dem Volk. Und man hat es gern unter Kontrolle als gebildetet und zusammenstehend. Soviel zum Recht des einzelnen.
    Aber es ist noch nicht vorbei denn wie vieles was es gab und unterging so ist das was wir haben auch nicht das Ultimo. Es bleibt spannend.


    Naja so seh ich das zumindest.

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  • Das wir sozial noch im Mittelalter stecken halte ich für ziemlichen Blödsinn. Wäre dies der Fall gäbe es keine Umfragen, Abstimmungen, die Möglichkeit seine Meinung zu äußern ohne ein Schwert in den Eingeweiden stecken zu haben. Wir haben uns Sozial deutlich weiter entwickelt. Das es noch die ein oder anderen Kinken gibt möchte ich nicht mal anzweifeln aber wir werden auch nie perfekt sein.


    Außerdem ist es wichtig sich die Entwicklung eher Regional anzusehen. Verschiedene Regionen haben unterschiedliche Auffassungen von Recht und Ordnung sowie Religion, sozialer Entwicklung etc. Das hat etwas mit der Prägung durch sein soziales Umfeld zu tun. Daher kann man nicht alles über einen Kamm scheren auch wenn es sehr einfach wäre.

  • Nach dem die Fragen offensichtlich nicht ganz offensichtlich ist beim humanistischen Denken geht es m.E. Darum das ein Mensch heutzutage oft auf einen selber bezogen) im Mittelpunkt steht weil er Kraft der Natur Rechte besitzt bzw. durch sich und andere Verwirklicht haben will. Und die Frage ist ob dises ICH wirklich immer im Mittelpunkt stehen sollte bzw. ob ein Humanismus wie er Heute oft gelebt bzw. gefordert wird immer gut für Andere oder die Gesellschaft sein kann.


    Wobei es ja nicht nur um meine Meinung geht die anderen 110 Menschen hier dürfen ja durchaus eine andere Meinung haben.

  • Ähh Kaupa Man sieht eigentlich immer alles in erster Linie aus der ICH-Perspektive und erst durch sein lernen und auch gegebenen Talenten (durch die Natur) schafft er es darüber hinaus etwas wahrzunehmen.
    Ich hab selten etwas davon gehört das die Natur einem zu Rechten befähigt.
    Das einzige was ich bislang kenne in dem Bezug so wie ich das lese ist das egoistische Denken und Handeln das zum Wohle weniger oder nur dem einzelnen gelebt wird.


    Führe das doch mal an einem Beispiel aus.

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  • Zitat von _7th

    Führe das doch mal an einem Beispiel aus.


    Ein Beisiel wäre eine Reaktion auf die positive Wirtschaftentwicklung in Deutschland.


    Wo ist der Aufschwung ? Ich merke nichts davon das bei mir etwas davon ankommt.


    Oder eine Antwort über die evtl. steigenden Baukosten eines Kommunalen Verkehrprojektes im öffentlichen Nahverkehr.


    Wann stoppen die das Endlich, die sollten lieber endlich Harz IV erhöhen.


    Die Haltungen kann man wohl so zusammenfassen, nichts ist gut wenn es mir nichts bringt, ICH bin der Masstab, Ich bin wichtig usw.


    Ist das nicht eine Notwendige Frucht des sog.Humanismús der den Menschen als solchen in den Mittelpunkt stellt und sagt der Mensch an sich hat Rechte ?


    @txlar humanismus kann sicher auch andere Formen haben mir ist nur aufgefallen das er sich wohl zumindest teilweise so entwickelt hat das etwas eher egoitisches die Folge ist.

  • Das, was sich entwickelt hat, kann man wirklich nicht Humanismus nennen. Da muss man nur mal die im Link aufgezählten Grundwerte durchgehen und ehrlich für sich beantworten, was davon erreicht wurde und keine Illusion ist oder mittlerweile wieder zu einer wurde. Man könnte es Individualismus und Kapitalismus mit einem existenzsichernden Auffangnetz nennen, aber selbst das nur in sehr wenigen Ländern. Das beides kann nicht aus Humanismus entstehen, es ist eher das Gegenteil davon. Interessanter Artikel dazu

  • Zitat von Captain_Txlar

    Das, was sich entwickelt hat, kann man wirklich nicht Humanismus nennen. Da muss man nur mal die im Link aufgezählten Grundwerte durchgehen und ehrlich für sich beantworten, was davon erreicht wurde und keine Illusion ist oder mittlerweile wieder zu einer wurde. Man könnte es Individualismus und Kapitalismus mit einem existenzsichernden Auffangnetz nennen, aber selbst das nur in sehr wenigen Ländern. Das beides kann nicht aus Humanismus entstehen, es ist eher das Gegenteil davon. Interessanter Artikel dazu


    Wobei ja Auffällig ist das sowohl kommunismus als auch Kapitalismus ín der Realität (Kommunismus kann ja zumindest theoretisch auch eine Gemeinschaft zum Ziel haben) mehr oder weniger auf dem Boden der Aufklärung bzw. eben des Humanismus gewachsen sind. Somit könnte man sogart so weit gehen infrage zu stellen ob die in dem von Txlar verlinkten Ziele des Humanismus überhaupt gut bzw erstrebenswert sind.

  • Die Verdrängung des Absolutismus' führte zu einer Art Vakuum, wo sich Hierarchien, Werte-, Wirtschafts- und Gesellschaftsysteme erst anders und neu aufbauen mussten. Dieses Vakuum ist der Boden, auf dem dann das nachfolgende gewachsen ist. Man versuchte sich an Revolutionen, Gegenrevolutionen, Diktaturen, Demokratien, konstitutioneller Monarchie, Imperialismus und anderem. Humanismus ist da nur ein weiterer von diesen Versuchen. Also sind Kapitalismus und Kommunismus nicht auf dem Boden des Humanismus gewachsen, sondern die haben ihn und anderes nur verdrängt, weil beide in ihren Zielen und Durchsetzungsstrategien aggressiver waren als andere Versuche. Das ist so als würde ein pazifistischer Staat von einem militaristischem Staat übernommen werden, weil er dem scheinbar vorerst nichts entgegenzusetzen hat.


    Vorerst hat der Kapitalismus selbst über den Kommunismus gesiegt, weil er eine neue Klassengesellschaft hervorbrachte, wobei die Mittelschicht darin bald nicht mehr existieren könnte und wir mit dem entstehenden Geld-, Bildungs- und Machtadel wieder bei einer absolutistischen Ständegesellschaft mit einem Monarchen ankommen könnten. Es könnte aber genauso gut auch sein, dass Menschen begreifen, dass Geld und Macht anhäufen nichts bringt, wenn es nichts mehr Lebenswertes gibt. Und an dieser Stelle könnte sich der Humanismus letztlich doch noch durchsetzen.

  • Da ist wohl jedem seine phantasie gefragt ob Kapitalismus ,Kommunismus, individualismius usw. ohne die Aufklärung bzw den Humanismus möglich sind oder ob sie eine mehr oder weniger in der Natur des Menschen ligende Saat des Humanismus sind, in dem ja jeder einzelne stärkerr im Mittelpunkt steht.

  • In der Natur des Menschen liegt Humanismus weniger. Wir sind durch Evolution und Selektion da angelangt, wo wir sind. Diese Natur ist dem Kapitalismus und Individualismus näher als alles andere, auch deshalb setzte sich das so einfach durch. Humanistisch zu denken erfordert im Gegenteil eine gewisse Überwindung dieser Vergangenheit, was bis heute nur in Ansätzen geschah. Humanismus ist im Grunde nie Realität geworden, sondern eine Sache von Gelehrten geblieben.


    Dass der Einzelne beim Humanismus stärker im Mittelpunkt steht, als beim Vorgänger Absolutismus trifft ebenfalls nicht zu. Das sieht man schon am absolutistischen Leitsatz L’État, c’est moi! (Der Staat bin ich!), wo eine einzelne Person sich in den Mittelpunkt eines ganzen Landes rückte.


    Zudem versucht der Humanismus ja die Waage zu finden zwischen einerseits der Würde des Einzelnen, seiner Freiheit, seiner freien Persönlichkeitsentwicklung, seiner angemessenen Gestaltung des Lebens und andererseits dem Respekt vor anderen Menschen, der Gestaltung der Gesellschaft, Gleichberechtigung der Geschlechter, Demokratie, Solidarität, Toleranz und der Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen.


    Einer der Urväter der Science Fiction, Thomas Morus (auch More), im 16.Jahrhundert ist Humanist gewesen. Er beschrieb unter anderem in Utopia eine ideale Gesellschaft. Auch H. G. Wells war Humanist. Er schrieb Time Machine und Krieg der Welten und gilt als einer der Pioniere des Genres. Jules Verne (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde), Aldous Huxley (Brave New World), Ray Bradbury (Mars-Chroniken), George Orwell (1984) und sogar Gene Roddenberry (Star Trek, Andromeda, Mission Erde) waren allesamt Humanisten, die Science Fiction schrieben. Im Grunde kann man sagen, dass ohne Humanismus es keine Science Fiction geben würde.

  • Zitat von Captain_Txlar

    I
    Dass der Einzelne beim Humanismus stärker im Mittelpunkt steht, als beim Vorgänger Absolutismus trifft ebenfalls nicht zu. Das sieht man schon am absolutistischen Leitsatz L’État, c’est moi! (Der Staat bin ich!), wo eine einzelne Person sich in den Mittelpunkt eines ganzen Landes rückte.


    Einer der Urväter der Science Fiction, Thomas Morus (auch More), im 16.Jahrhundert ist Humanist gewesen. Er beschrieb unter anderem in Utopia eine ideale Gesellschaft. Auch H. G. Wells war Humanist. Er schrieb Time Machine und Krieg der Welten und gilt als einer der Pioniere des Genres. Jules Verne (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde), Aldous Huxley (Brave New World), Ray Bradbury (Mars-Chroniken), George Orwell (1984) und sogar Gene Roddenberry (Star Trek, Andromeda, Mission Erde) waren allesamt Humanisten, die Science Fiction schrieben. Im Grunde kann man sagen, dass ohne Humanismus es keine Science Fiction geben würde.


    Zum ersten Absatz:Da sieht man ja das nur ein einzelner im Mittelpunkt steht und nicht heder einzelne Mensch im Mittelpunkt steht. Und das ist ja meines Erachtens das neue am Humanismus aus dem dann due Forderungen des Humanismus entstehen. Wenn z.B.Nur der Chef wichtig ist ht ja wohl Demokratie wenig Sinn.


    Zum zweiten Absatz Dafür dürte aber eher die Aufklärung Ursächlich sein. Autoren der Aufklärung die keine Humanisten waren gab es hallt kaum. Ausserdem gibtv es ja durchaus ältere Utopische Werke. Die bekanntesten wären Platons Staat bzw. Kritias Lukians wahre Geschichten und dann erst wieder Alberti (De re sedificatoria, 1451) und Fioreti in Italien aufführen Ich denke die Stehen nicht in der Gefaht Humanisten zu sein, oder? Steht im Wikipedia Artikel über Utopie unter Historischer Abriss des utopischen Denkens.

  • Zitat von kaupa

    Zum ersten Absatz:Da sieht man ja das nur ein einzelner im Mittelpunkt steht und nicht heder einzelne Mensch im Mittelpunkt steht. Und das ist ja meines Erachtens das neue am Humanismus aus dem dann due Forderungen des Humanismus entstehen. Wenn z.B.Nur der Chef wichtig ist ht ja wohl Demokratie wenig Sinn.


    Es steht aber nicht jeder einzelne Mensch im Mittelpunkt, wenn es sich die Waage zwischen den obengenannten Dingen halten soll.


    Zitat von kaupa

    Zum zweiten Absatz Dafür dürte aber eher die Aufklärung Ursächlich sein. Autoren der Aufklärung die keine Humanisten waren gab es hallt kaum. Ausserdem gibtv es ja durchaus ältere Utopische Werke. Die bekanntesten wären Platons Staat bzw. Kritias Lukians wahre Geschichten und dann erst wieder Alberti (De re sedificatoria, 1451) und Fioreti in Italien aufführen Ich denke die Stehen nicht in der Gefaht Humanisten zu sein, oder? Steht im Wikipedia Artikel über Utopie unter Historischer Abriss des utopischen Denkens.


    Es gab sowohl während der Aufklärung, als auch während der Entwicklung des Humanismus, Autoren, die keine Humanisten waren. Beispielsweise Blaise Pascal, der gegen die Trennung von Glauben und Wissen und ein Verfechter des Christentums war. Weitere waren Léon Brunschvicg, René Descartes, Joseph Marie, Comte de Maistre oder die zur Romantik gehörenden Friedrich von Schlegel und Adam Heinrich Müller.


    Zitat von kaupa

    Ausserdem gibtv es ja durchaus ältere Utopische Werke. Die bekanntesten wären Platons Staat bzw. Kritias Lukians wahre Geschichten und dann erst wieder Alberti (De re sedificatoria, 1451) und Fioreti in Italien aufführen Ich denke die Stehen nicht in der Gefaht Humanisten zu sein, oder?


    Man könnte Platon und Kritias auch als Vorläufer der Humanisten sehen, weil genau auf die beziehen sich die Humanisten ja später: "Wichtigster Grundzug ist eine an der Antike orientierte menschliche (humane), nicht theologische Bildung. Die Humanisten begannen die im Mittelalter verschollene Literatur der Antike zu sammeln und zu erschließen." (Link von oben) "Der wohl konsequenteste Platoniker unter den Humanisten war der byzantinische Gelehrte Georgios Gemistos Plethon, der sich zeitweilig in Italien aufhielt und die dortigen Humanisten beeindruckte. Er folgte der platonischen Lehre so radikal, dass er sogar in religiöser Hinsicht die Konsequenz zog, sich vom Christentum loszusagen und zur Religion der antiken Platoniker zu bekennen." (Wikipedia:Platon)

  • Zitat von Captain_Txlar


    Man könnte Platon und Kritias auch als Vorläufer der Humanisten sehen, weil genau auf die beziehen sich die Humanisten ja später: "Wichtigster Grundzug ist eine an der Antike orientierte menschliche (humane), nicht theologische Bildung. Die Humanisten begannen die im Mittelalter verschollene Literatur der Antike zu sammeln und zu erschließen." (Link von oben)


    Innteressant Platon als Vorläufer des Humanismus akzeptierst du, obwohl da ja ein paar Jahre dazwischen liegen, aber den ursächlichen Zusammenhang zwischen Kapitalismus bzw Individuallismus und Humanismus verneinntst du. Obwohl sie ja Zeitlich und räumlich näher liegen.
    Obwohl dir scheinnt es ja mehr um die theoretischen Konzepte des Humanismus zu gehen, mir eher um die möglicherweise negativen Folgen eines unvollkommen gelebten Humanismus. Kommen daher vielleicht die Unterschiede zwiscen unseren Sichtweisen ?

  • Es kommt nicht auf die Jahre, sondern auf die inhaltlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede an. Und es gibt eben beim Kapitalismus bzw. Individualismus zuviele Unterschiede zum Humanismus.


    Zitat von kaupa

    Obwohl dir scheinnt es ja mehr um die theoretischen Konzepte des Humanismus zu gehen, mir eher um die möglicherweise negativen Folgen eines unvollkommen gelebten Humanismus. Kommen daher vielleicht die Unterschiede zwiscen unseren Sichtweisen ?


    Humanismus wurde noch nie gelebt. Es gab nur einige wenige Ansätze, die versucht wurden, wie beispielsweise die Zielvorstellung im Grundgesetz Artikel 1. Da haben wir wegen Niedriglohn, Umgang mit Arbeitslosen, Rentnern, Frauen, Kindern, Kranken und Behinderten aber noch einen weiten Weg der Umsetzung vor uns.


    Wenn man so wenig von einer Grundlage umsetzt, kann man nicht die Grundlage für irgendwelche Folgen verantworlich machen.

  • Ich hab neulich etwas nachgelesen was Humanismus angeht. Und muss sagen das es doch ein wenig mehr gibt als "das Bild auf den einzelnen Menschen" richten.


    Beispielweise hätte es ohne den klassischen Humanismus keinerlei Bildungsoffensive gegeben der einstmals sowohl Männer als auch Frauen entsprechende Bildung zukommen ließ um so ihnen mit genug Wissen eine Zukunft gestalten zu lassen die sich über die Religionbezogene Hierarchie erheben konnte. Das das Bild von Rechten zwischen den Geschlechtern und der soziale Stand noch epochial stark geprägt waren konnte es natürlich keine Kontinentenübergreifende Revolution geben.


    Später wurde grade in Deutschland der griechische Humanismus stark einbezogen und gelebt aber wieder von monarchischen und nationalen Strömungen verdrängt.
    Im Grunde liegt dem Humanismus nicht zwingend die Tatsache vor den Füßen das jeder Mensch gleiche Rechte hat sondern gleiche Möglichkeiten bekommen sollte um sich frei zu entwickeln was in Deutschland ja eigentlich sogar oft im BGB genannt wird. Die Umsetzung ist allerdings eine ganz andere und schwierigere Arbeit die nie so verwirklicht werden kann wie es sich jeder für sich denkt.


    Im Kapitalismus bestimmt Angebot und Nachfrage sowie das Geld den Wert von etwas aber nicht zwingend von jemanden. Es ist eine Art " der Stärkere gewinnt" wobei es dort vor allem auf Werbung, Preis und Wirtschaftlichkeit im Sinne des Kollektivs "Firma" geht und einer oder mehrere den Kurs festlegen wonach die Angestelten sich richten und streben sollen.


    Individualismus ist wiederum eher eine Haltung des einzelnen. Es lebt zwar in einer Gemeinschaft die kollektive und kapitalistische Werte einnimmt, ausgibt und so Stabilität schafft die eine Gleichsetzung von bestimmten Parametern etabliert in der einfacher etwas umgesetzt werden könnte. So denke ich ist Humanismus und Individualismus sich nicht ganz so fremd bis auf den Aspekt das Humanismus teils mit der Verwirklichung eines Individuums in seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten fusst und Individualismus teils moralische, politische und emotionale Aspekte vereint die ein Gleichgewicht für die betreffende Person bilden um sich in der Welt so zu manifestieren das man keine Zwänge oder Ängste oder Gewissensbisse mit sich schleppt die das Leben belasten.


    Humanistisch denkend leben kann man denke ich durchaus und viele tun das auch ohne sich bewusst dafür entschieden zu haben. Sich bilden und erweitern um eine Zukunft zu haben. Das nennt man heute ja teils Karriere und gibt sich eigentlich die Hand mit dem Kapitalismus da dieses auf qualifizierte Fachkräfte baut die Gewinne erwirtschaften um.. naja was...
    Bildung ist nicht immer Karriere. Man kann sich auch Wissen aneignen das nichts mit Kapitalismus zu tun hat. Manche wenden sich der Religion zu andere der Esoterik andere alter Literatur und suchen in der Vergangenheit den Schlüssel zur Zukunft.
    Leben kann man Humanismus wie Individualismus denke ich immer doch es ist immer epochal geprägt von den Umwälzungen und Ideen anderer die sich an die Spitze gekämpft haben und Trends und Denkanstöße gegeben haben.
    Denkt einfach mal an die Frauenbewegung und obs das trotz der Leistungen vor 200 Jahren es auch so gegeben hat. Klar sind wir von einer Gleichstellung beider Geschlechter sowie Ethenie so das man es ehrlichen Gewissens bejaen kann noch weit entfernt und jeder gibt sein bestes oder schlimmstes dazu doch angelangt sind wir noch nicht, dort wo die Argumente heute schon hinführen.
    Es ist ein langsamer Weg eine Gesellschaft zu verändern denn etwas anders machen, anders sehen heisst ja nicht es auch zu verstehen. Und da denke ich, fängt eigentlich alles an. Verstehen - einander wie auch sich selbst.
    Viel gerügt werden heute die Powergamer die angeblich kein Soziales Umfeld haben und sich in eine Scheinwelt flüchten, vor ihren Problemen fliehen statt sie zu meistern. Ich frage da: Wie viele Menschen gibt es denn die ohne Onlinegaming oder virutelle Welt ihre Probleme nicht in den Griff kriegen und weder sich noch ihre Umwelt verstehen? Das Zeitalter der Realitätsflucht? Die Suche nach den Werten die eine goldene Zukunft versprechen?


    Ich habe mittlerweile das Gefühl das manche Menschen etwas suchen das sie glücklich macht ob ein System das ihnen einen Wert beimisst oder ein Denken das Sie mit etwas erfüllt und ihnen Kraft gibt um gegen das Informationschaos und die Ich-bezogene Gemeinschaft zu bestehen. Jeder ist wichtig auf seine Weise dumm nur das manche es brauchen anderen zu zeigen das sie weniger wert sind um sich selbst wertvoll zu fühlen. Oder eine Sichtweise zu verbreiten und sich nur dann sicher fühlen wenn diese Sichtweise andere teilen auch wenn es nur ein Steinchen des Mosaiks der Wirklichkeit ist.


    Sorry falls das etwas viel für Humanismus und darüber hinaus ist doch ich denke man muss bei so einem Thema viel mehr berücksichtigen als die Gemeinschaft oder den Einzelnen. Die Archäologie deckt ja immer mehr auf das das, wie wir die Vergangenheit sehen falsch ist und ganz anders war. Klar die Geschichte wird vom Sieger geschrieben doch was wenn wir im Chaos leben und es einstmals besser war auch ohne Umweltverschmutzung und Überbevölkerung? Die Sichtweise der Epochen was das SEIN betrifft das ICH - es ist essentiell für so eine Betrachtungsweise. Es kann alles auf den Kopf stellen oder völlig neue Wege einschlagen.


    Soviel nochmal mein Kommentar dazu.

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  • Wow, so schön hätte ich es nicht beschreiben können.


    Zitat von _7th


    Ich habe mittlerweile das Gefühl das manche Menschen etwas suchen das sie glücklich macht ob ein System das ihnen einen Wert beimisst oder ein Denken das Sie mit etwas erfüllt und ihnen Kraft gibt um gegen das Informationschaos und die Ich-bezogene Gemeinschaft zu bestehen. Jeder ist wichtig auf seine Weise dumm nur das manche es brauchen anderen zu zeigen das sie weniger wert sind um sich selbst wertvoll zu fühlen. Oder eine Sichtweise zu verbreiten und sich nur dann sicher fühlen wenn diese Sichtweise andere teilen auch wenn es nur ein Steinchen des Mosaiks der Wirklichkeit ist.


    Und in dem Absatz nähern wir uns ja sogar der ursprünglichen Frage. Nämöich kann jeder Mensch versuchen seiner Vorsteffung nach glücklich zu sein wenn das Gesamtglücklichsein der Gemeinschaft bzw. der Umwelt zu viel schadet? Wenn immer mehr Menschen immer glücklicher sein wollen und dafür immer mehrv Ressourcen verbrauchen führt dann dieses Streben nach Glücklichsein nicht zwingend irgendwann zu etwas zerstörerischem ? Sind wir nicht heute nahe an diesem Punkt ? Wo jetzt genau der Punkt ist an dem diese Zerstörerische Tendenz beginnt und wie man die Grundlegende Ideologie nennt ist ja eigentlich nebensächlich.

  • Es liegt in der Verantwortung jedes einzelnen in der Hinsicht weitsichtig und mit Rücksicht auf andere zu denken, und immer das eigene Glück gegen das der Gemeinschaft abzuwägen, oder im Umkehrschluss das Glück der Gemeinschaft gegen das des Einzelnen.


    Der Vergleich kann in beide Richtungen tendieren, mal anhand von Star Trek II und III. In II opfert sich Spock weil für ihn das Wohl vieler wichtiger war als sein eigenes Leben. In III läuft es genau umgekehrt und die gesamte Führungsbesatzung riskiert ihre Karriere um Spock zu retten, weil es für diese Leute nunmal wichtiger war Spock zu retten als weiter ihrer Karriere nachzujagen.
    Eigentlich sind die ST Ideale hier genial ausgespielt, indem ein Leben mehr wert ist, als alle Errungenschaften und sogar die Freiheit einer ganzen Gruppe von Menschen zusammengenommen.


    Es kommt einfach darauf an wer wie viel opfern muss. Zum Beispiel, nehmen wir an, folgendes Beispiel: Deutschland hat 80 Millionen Einwohner. Davon sind ca. 5 Millionen Arbeitslos. Würde jeder der 75 Millionen arbeitenden 10 Euro in einen Topf bezahlen, und der würde gleichmäßig an die 5 Millionen Arbeitslosen verteilt werden, und das pro Monat gerechnet, hätte jeder Arbeitslose pro Monat 150€ mehr (der Hartz IV Satz ist für mich z.B. ca. 380€ plus Kaltmiete), was eine erhebliche Summe wäre, aber für all die Arbeiter wäre der Unterschied kaum bemerkbar.
    Wäre es eine gute Idee sowas zu machen? Dass eine große Zahl an Leuten ein kleines Opfer bringt, dass eine kleine Zahl Leute einen deutlich besseren Lebensstandard haben können? Oder Wäre es unfair 75 Millionen Geld abzuknöpfen, damit die 5 Millionen es besser haben?


    Man kann es auch anders aufrollen. Bill Gates hat ein geschätztes Vermögen von 76 Milliarden US-Dollar. Was wäre, wenn er einen erheblichen Teil davon aufgeben würde? Sagen wir 70 Milliarden, er hätte dann immer noch 6 Milliarden und würde weiter verdienen, und damit könnte er immer noch in ziemlichem Luxus Leben, aufgeben und gleichmäßig auf die 7 Milliarden Weltbevölkerung aufteilen. Das wären 10 USD pro Kopf, für Leute in der ersten Welt nicht viel, aber in der Dritten Welt enspricht das teilweise einem Monatsgehalt, und wir reden hier immer noch von einem erheblichen Zahl an Menschen, die in dem Fall ihr bloßes Überleben wenigstens gesichert hätten, Hungertod ist immer noch ein Problem dort, aber können wir verlangen, dass ein Mann ein derartiges Vermögen aufgibt, damit auch nur eine Millionen armer Menschen sich etwas zu essen kaufen können? Oder wägen wir hier den Luxus eines Menschen gegen das Überleben Tausender ab?


    Es ist nicht immer klar, was nach Moral richtig wäre, auch wenn die letzte Frage moralisch gesehen für die meisten klar ist. Den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben ist eigentlich eines meiner Lieblingsideale in der Hinsicht, weil kein Luxus dieser Welt gegen das Überleben auch nur einer einzelnen Person abzuwägen ist. Andererseits hat Bill Gates auch hart gearbeitet um an sein Geld zu kommen, haben wir also das Recht ihm die Früchte seiner Arbeit zu verwehren? Auch nicht wirklich. Bill Gates könnte höchstens freiwillig sein Vermögen spenden, kein Mensch hat das Recht ihn dazu zu zwingen.


    Wir sind im heutigen Leben noch weit von diesen Star Trek Idealen entfernt, Geld regiert nunmal immer noch die Welt, und ich sehe nicht wirklich, wo sich das demnächst ändern soll, aber das sollte uns nicht daran hindern, diese Ideale nach unserem besten Gewissen trotzdem hochzuhalten, jeder hat da seine etwas eigene Vorstellung, was diese Ideale genau sind, wie wichtig die eigenen Rechte gegenüber denen der anderen sind. Ich sehe die Rechte der anderen häufig wichtiger als meine eigenen Rechte an, aber selbst ich habe auch schon manchmal meine eigenen Rechte durchsetzen müssen, manchmal auch auf Kosten anderer, weil es einfach nötig war, damit ich nicht selbst zugrunde gehe. Ich habe einen guten Freund, der andere auch als wichtiger sieht und keinen Gefallen ausschlagen kann, und er zieht diese Notbremse nicht und geht daran gesundheitlich zugrunde, was auch nicht Sinn der Sache sein kann.