Die Entwicklung in der arabischen Welt

  • Ich denke jeder von uns verfolgt die Entwicklungen in Ägypten, Tunesien, Lybien und anderen arabischen Ländern, die seit einigen Monaten andauern. Ich habe nun heute einen Artikel hauptsächlich über Lybien entdeckt, der mich etwas aufschrecken hat lassen, weil er eine etwas andere Darstellung der Verhältnisse enthält, als man sie aus den Medien gewohnt ist. Außerdem erinnerte ich mich dadurch an einen zweiten, den ich vor ein paar Wochen las und der in die gleiche Stoßrichtung ging.


    Die wichtige Frage ist meiner Meinung nach: Was kommt wohl nach dem Umbruch? Ich glaube nicht wirklich, dass dort plötzlich Demokratie aufkommt, sondern eher, dass nur Diktaturen durch andere ersetzt werden und auch dass diese nach wie vor von außen unterstützt werden werden, auch, damit wir einigermaßen stabile Treibstoffpreise haben und das ganze verrückte Wirtschaftssystem so weiterlaufen kann, wie bisher.


    Was meint ihr? Hat jemand weitere Artikel, die das so belegen oder was anderes?



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  • Es ist klar das dort wo Jahrzehnte nur eine patriarchaische Sippenherrschaft ihren Platz verteidigte das dort kaum eine Demokratie einkehren wird.
    Wir haben das bei uns ja auch nicht geschafft. Auch wenn wir deutschen weniger aufmüpfig sind wie die Bürger im arabischen Raum oder im Vergleich bei uns zu Frankreich und Italien.
    Das Problem ist allerdings das grade Staaten wie Deutschland, Frankreich, England das diese solche Gewaltherrscher mit modernsten Mitteln ausstatten wodurch deren Herrschaft oder die des nachfolgenden Despoten eine sichere Basis hat und die medialen Optionen des Volkes schmälert bis hin zur Bekämpfung der Zivilbevölkerung mit Jagdbombern aus der Luft.


    Klar in Lybien ist: Der Westen hat wieder einmal versucht durch die Unterstützung eines Gewaltherrschers gegen die Taliban und ihre Splittergruppen vorzugehen und diese daran zu hindern bei uns doch noch einen Knallfrosch zu legen.
    Das wirklich fragliche ist aber: treibt man die Menschen die Demokratie der Dikatur vorziehen zum fanatischen Gerechtigkeitskampf? Und wo macht der Westen den Unterschied zwischen einem Menschen der für sein Recht auf Freiheit wahrhaftig bis zum letzten Blutstropfen kämpft und einem jenen der durch ständige Gehirnwäsche, dogmatisierten Schuldzuweisungen, Hasspredigten und das Versprechen vom großen Glück im nächsten Leben wenn er genug Ungläubige mit in den Tod reisst?


    Die Berichte die man so hört unterscheiden sich oft sehr. Allerdings fand ich die Tatsache das der Internationale Gerichtshof Gadaffis handeln in Frage stellt und prüfen will ob Menschenrechtsverletzungen vorliegen ein gutes Zeichen, wenngleich es sich anhörte als brülle der zahnlose Tiger in die Wildnis.
    Was ein noch erheblicheres Problem darstellt ist der Iran. Falls es dort auch zu solchen Revolten kommt und der dort hiesige Präsident, der ja auch schon sehr nette Reden gehalten hat, meint es habe alles keinen Sinn... Nunja.. die Frage ob es doch noch mal einen taktischen Einsatz von Nuklearwaffen einer Partei gibt die im Balkan oder arabischen Raum ansässig sind ist noch immer etwas bedenklich.


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  • Ich finde nur immer wieder interessant, wie wichtig wir uns machen, nur weil wirdie vermeintlich beste Regierungsform, nämlich die Demokratie haben. Wenn wir sagen "Die setzen zwar einen Despoten ab, schaffen sich dafür aber doch nur wieder einen neuen an", vergessen wir jedoch eins: In diesen Ländern herrschte schon seit langer Zeit keine andere Staatsform oder, wie es in Lybien der fall war, gab es viele kleine zu regierende Gebiete, die aber ebenfalls je nur einen Herrscher hatten.
    Das ist auch in der Natur der Menschen dort verwurzelt. Die kennen nichts anderes. Aber wir bilden uns ein, denen eine bessere Welt zu bereiten, wenn wir ihnen ihre vertraute und gewohnte Staatsform wegnehmen, nur weil wir glauben, dass sie überholt sei. Sicher will ich nicht behaupten, Gadaffi sei ein guter Herrscher - jeder weiß, dass er ein Terrorist und ein Irrer ist. Aber das heißt doch nicht, dass ein anderer Mensch an der Spitze dieses Staates nicht besser regieren kann.


    Ich hoffe, ich habe zum Audruck gebracht, was ich meine. Diese Leute leben seit Jahrhunderten und länger mit der Hierarchie und sie lebten wie es scheint ganz gut damit. Zumindest sind sie es gewohnt.