=A= CAMPUSLEBEN I =A=

  • LESEPROBE


    PROLOG


    =A= Benjiro Kazuki, SHINOBI, nahe SOL =A=


    Ein hintergründig melodiös auf- und wieder abschwellendes Rauschen unterstrich den dezenten Geruch nach frischem salzigen Wasser, das immer wieder mit seiner durchsichtige Zunge aus der flachen blauen Bucht über den lockeren feinkörnigen Kies nach dem weißen Sand am Ufer des schmalen Strand vor dem grünen Saum der Andeutung des nahen dunklen Waldes zu lecken schien. Die Natur zeigte sich hier noch oder wieder in einem wohlgesonnenen Einklang mit sich selbst, gleichwohl wie Ying und Yang sich im kosmischen Gleichgewicht die Waage hielten. Einzig das Fehlen von weiteren Geräuschen könnte den morgendlichen Betrachter gelinde irritieren, denn während die Lebewesen der Nacht sich inzwischen zur Ruhe begeben hatten, waren die des Tages noch nicht aus ihrem Schlaf erwacht. An dieser Schwelle zwischen den Zeiten zeigten sich indes in der Ferne über dem schneebedeckten sanft gerundeten Gipfel eines Berges hinter ebenso weißen flauschig wattigen Wolken langsam wie die sich öffnenden Fangarme eines Oktopus die noch tiefroten Strahlen der aufgehenden Sonne, nicht bald darauf gefolgt von der einem kahlen Schädel anmutenden sich ihnen nachschiebenden Kugel ihrer selbst, gleich einem bildlichen Relikt mit symbolischen Charakter aus längst vergangenen Tagen einer uralten irdischen Kultur. Dann wurde die fast perfekte Stille durch die sphärischen volltönenden Klänge von drei Glockenschlägen durchbrochen, denen sich die verbale Artikulation des Umstandes „Das Schiff hat die Zielkoordinaten erreicht.“ mit einer freundlich samtig warm klingenden weiblichen Stimme anschloss.


    Mit einem leichten Zucken der äußeren Ränder öffnete der väterlich wirkende im bequemen Lotussitz auf einem dünnen Teppich auf dem Boden befindliche Mann seine Augen und stieß den seit unbestimmter Zeit angehaltenen Atem wieder aus, um gleich darauf seine Lungen lautlos mit frischer Luft zu füllen. Da erklang auch schon hinter ihm ein Geräusch wie ein Klopfen an Holz und er wandte seinen Blick von der dreidimensionalen Projektion vor ihm wieder ab und sein Gesicht in Richtung des Rahmen, der den Zugang zu seinem Quartier markierte und eine in die Wand verschiebbare Tür umschloss. Im Geiste ein wenig enttäuscht ließ der Ältere in eine zeremonielle Robe gekleidete ein „Herein!“ seinen geöffneten Mund verlassen. Er legte viel Wert auf Traditionen und Althergebrachtes, was auch durch die Exponate und die auf einem Holzgestell drapierten leicht gebogenen Schwerter auf den wenigen Regalen an den Wänden verdeutlichten, und hätte sich auch gerne noch ein wenig entspannt. Aber nach Abschluss der Transition vom Fluss im Raum-Zeit-Gefüge zurück in die Realität, rief auch schon wieder die Pflicht nach ihm, zu seiner Zufriedenheit aber nicht mit dem stechenden Piepsen der technischen Verdeutlichung des Begehren um Zutritt zu seinem persönlichen Refugium. Mit einem kaum wahrnehmbaren Zischen glitt die Tür zur Seite und der Schatten einer humanoiden Gestalt betrat den Raum.


    „Wir sind angekommen, Sir.“ erklang es eigentlich unnötig aus dem Schatten heraus und der Hausherr antwortete mit „Computer: Licht.“ Es wurde unmittelbar darauf hell und gleichzeitig verschwand zu seinem Bedauern auch die Projektion der Vergangenheit der Heimat seiner Ahnen. Er schenkte dem vor ihm Stehenden einen nichtssagenden Blick in dessen zwischen spitzen Ohren befindlichen ebenso wie seinen glatten Haaren schwarzen Augen und hinterfragte „Haben wir auch die richtige Zeit getroffen?“ Eine der wie mit einem Bleistift gezogenen geraden dünnen Brauen hob sich leicht und der Gefragte entgegnete „Wir befinden uns wie berechnet in der Korona von Sol und in etwa in der angepeilten Zeit, Sir.“ Nun zeigte der am Boden Sitzende doch eine flüchtige Reaktion in Form eines angedeuteten Lächelns „In etwa …?“ Die Konturen des Humanoiden schienen für einen aufmerksamen Betrachter blitzartig zu flackern und auch ein weniger technisch Versierter hätte ihn jetzt als das erkannt, was er in Wirklichkeit war. „Ja, Sir, eine Toleranz von dreißig Sekunden ließ sich aufgrund des Strahlungspotentials in der Nähe der Sonne bei den Berechnungen nicht weiter verringern. Sollen wir auf Tarnung gehen und den Flug fortsetzen, Sir?“ „Machen sie Witze?“ entgegnete der Weißhaarige, „Weiter wie im Flugplan vorgesehen. Wegtreten.“ und schickte dem den Raum mit einem „Aye, Sir.“ Verlassenden noch ein gelindes Schmunzeln durch die sich schließende Tür hinterher. Ein real existierendes Gegenüber hätte ihm vielleicht noch „Ich gebe mir Mühe…“ geantwortet.


    Mit geschmeidiger Bedächtigkeit erhob er sich jetzt und trat sich sanft über seinen weißen, glatten und wohl gepflegten Bart streichend vor den Spiegel neben dem in die Wand zum Hygienebereich integrierten Schrank für die Aufnahme von Kleidung und anderen persönlichen Utensilien. Mit der Welt und sich selbst bis hierhin gelinde zufrieden, nickte er seiner Reflexion zu und öffnete eine der Schubladen. Sich der Robe entledigend tauschte er diese gegen seinen wie künstliches Leder schwarz glänzenden und durch viele kleine der Zerstreuung von Licht und anderen Energieformen bis zu einem bestimmten Stärkelevel dienenden Vertiefungen genoppt wirkenden Anzug aus und befestigte zu guter Letzt den aus dem vierundzwanzigsten Jahrhundert stammenden Kommunikator an der linken Brustseite nahe dem dort unter der Haut und den Rippen liegenden Herzen; Rang- und Einheitsabzeichen indes hatte er nicht nötig. Der Anzug wie auch das Schiff – eine kleine Escort der Phantom-Klasse – würden einem mit weitergehendem Teilwissen gesegneten Beobachter gegenüber einen gewissen Anschein erwecken, dass und für welche Abteilung der Sternenflotte die Person im Spiegel tätig sein könnte. Aber oftmals trügt der Schein und auch innerhalb der Föderation gab es Strukturen und Verschachtelungen, über die nicht jeder Bescheid wusste; nicht einmal die Betroffenen untereinander. Kurz hielt sein Blick noch auf dem kleinen handlichen Phaser in der Schublade inne, aber er verzichtete darauf diesen mitzunehmen. Er schloss den Schrank und verließ ebenfalls den Raum um sich zum Transporter zu begeben.


    =A= Benjiro Kazuki, Akademie der Sternenflotte, ERDE =A=


    Die SHINOBI hatte sich dank ihrer fortschrittlichen Technik unbemerkt an den inneren Planeten des Solsystems, dem Mond der Erde, einer Basis in ihrem Orbit und diversen Überwachungs- und Detektionseinrichtungen vorbeischleichen und in Reichweite ihres Langstreckentransporter an den an eine blaue marmorierte Murmel erinnernden Heimatplaneten der menschlichen Rasse heran manövrieren können. Der Transporter-Chief hatte die Erfassung der Zielkoordinaten und die Brücke die Bereitschaft gemeldet, sich nach erfolgter immaterieller Landung des Ein-Personen-Außenteam in den Ankunftspunkt in der Korona zurückzuziehen und auf die vereinbarte Kontaktaufnahme zu warten. Bis dahin würden aus Sicherheitsgründen sowohl eine Funkstille ein- als auch die Tarnung aufrechterhalten werden; die über die Kollektoren angezapfte Sonne würde dazu genug Energie liefern. Und jetzt stand der weißhaarige ältere eben zwischen den hohen Büschen hervorgetretene Mann vor einer niedrigen Tafel an einem Becken, aus dem sich die elliptisch langgezogene halbkreisförmige Silhouette eines schon leicht verwitterten granitenen Ehrenmals erhob, sanft umschmeichelt von den klaren Fühlern aus unzähligen Düsen hervorspringenden Wassers, deren Enden auf der Hülle zerfasernd sich zu einem feinen Nebel formend im strahlenden Licht der hocherhobenen Sonne einen wunderschönen Regenbogen fabrizierten. „Entschuldigen sie, Sir,“ wurde er von der Seite angesprochen und wandte seinen Blick von der Lektüre der Tafel ab, „sie haben da etwas verloren.“ Ein Wartungs-Chief, auf dessen Brust unter dem Kommunikator ein Schildchen mit dem Namen MacGordon prangte, reichte ihm mit einem gar so menschlichen Zwinkern einen Zettel und verschwand wieder.


    Der Ankömmling war sich des Umstandes allerdings nicht bewusst, hier etwas anderes als seine Anwesenheit verloren zu haben, jedoch durchaus der Tatsache, dass er gerade auf eine recht primitive aber wirkungsvolle Weise eine Nachricht erhalten hatte. Er faltete den Zettel vorsichtig auseinander und las ‚GEKKOU ist über YAMASHIRO aufgegangen und HAYATE nähert sich.‘ Nachdenklich ließ er diskret das Stückchen Papier in das Wasser im Becken fallen, wo es sich sofort auflöste. ‚Von den beiden Schiffen ist also schon eines an der Deep Space Station angekommen und das zweite noch unterwegs.‘ waren seine sich ihm erklärenden Gedanken zu der Mitteilung. ‚Augenscheinlich sind sie nicht durchschaut worden.‘ Über den Blitzkontakt dachte er nicht weiter nach, so etwas war in seinem Geschäft durchaus üblich. In diesem Moment durchbrach ein verhalten spitzer Aufschrei die wässrige Stille und er sah gerade noch wie eine ein PADD vor der Nase haltende Lieutenant über eine Rabatte stolpernd zu Boden ging. Doch sofort war ein männliches Pendant zur Stelle und half der jungen Dame ganz Kavalier wieder auf die Beine. „Ich wusste ja, dass sie Pflanzen mögen, Miss Lia, aber dermaßen …“ Ihr scharfer Blick als Erwiderung ließ ihren Helfer wieder verstummen. „Bei der Gelegenheit,“ wechselte er schnell das Thema, „einer der Kadetten hat während der Landung wieder das Shuttle mit unverdauter Nahrung verunstaltet.“ „Das dürfte wohl an ihrer übermütigen Flugweise liegen, Mister Kaynes.“ entgegnete sie ihm jetzt freundlich lächelnd. „Oder sie müssen die atmosphärischen Trägheitsdämpfer einmal überprüfen lassen.“ Ben gestattete sich ein Schmunzeln: ‚Es hat sich wohl wenig geändert, seit ich meine eigene Ausbildung habe genießen dürfen. Und wenn ich nicht irre, dann ist der Lieutenant meine Zielperson derselben Fakultät.‘


    Wörter: 1.400
    Beteiligte Charaktere: unbekannter crewmember an Bord der SHINOBI; NPC SCPO Shawn MacGordon, Lt Jana Lia und Lt Dan Kaynes
    Info: keine Interaktion möglich - wer den (Schreib)Stil erkennt darf diese Erkenntnis dann auch für sich behalten
    SHINOBI, Phantom Escort, für den eigentlichen Char im Weiteren nicht von Relevanz und als canon zweifelhaft


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  • STORYLINE


    =A= Benjiro Kazuki, Quartier, Akademie der Sternenflotte, ERDE =A=
    Der junge Benjiro lag noch in seinem mollig warmen niedrig flachen Futon, dessen auf den Tatami-Matten gelegener shiki-buton dank seiner flauschigen Baumwollfüllung die von seinem Körper während der Nacht abgestrahlte Wärme genauso gut hielt und in sanfter Intensität an ihn zurückstrahlte, wie auch die seine Silhouette gleich einer sanften Sommerbrise von oben umschmeichelnde zwar dünnere aber ähnlich gefertigte kake-buton. Die kakuri-makura jedoch schien ihrem Namen alle Ehre gemacht und sich davongerollt zu haben, oder irgendwer hatte sie ihm hinterlistig für eigene Zwecke entwendet. Vielleicht war das ja derselbe Störenfried gewesen, der wie ein noch der Dunkelheit der Nacht nachhängender Alp auf seiner Brust hockte und ihm selbige mit seltsam kleinen mit spitzen scharfen Nägeln bewehrten Händen zu kneten schien. Zögernd suchte er die noch vom nächtlichen Schlaf verklebten Augen zu öffnen, nur um sie mit Schrecken schnell wieder zuzukneifen. Er hatte in zwei ihn anstarrende große gelbe Scheiben blicken müssen.


    „Hmnnnn Blacky…“ entfuhr es ihm wie ein kurzes Zischen dem Ventil eines Überdruckkessels entweichender Luft. Jetzt war Benjiro auch klar, wohin die Rolle verschwunden war und er hoffte, dass sie nicht dasselbe Ende ihrer Vorgängerin hatte erleiden und dem Raubtierchen als Wetzholz dienen müssen. Er öffnete die Augen wieder bis zur Gänze und blickte dem kleinen schwarzen Kater in dessen eigene, die ihn wie zwei noch matte Sonnenscheiben aus dem Dunkel des Alls entgegen schienen. Der leicht schräg gestellte Kopf machte dabei den Eindruck, als würde er ihm vorwurfsvoll kritisch eine Frage stellen wollen, aber die gewöhnliche Hauskatze war ja nicht in der Lage zu sprechen. Es konnte also nur drei Dinge als Hintergrund für diese Belästigung geben: Ben hatte ein klein wenig verschlafen und das Wecksignal schlicht überhört, seine Mitbewohnerin und Klassenkameradin hatte auswärts übernachtet und ihn auch nicht wecken können, und das dritte formte sich als Frage: „Hunger?“


    Sofort war die Schwere mit einem Satz verschwunden und ein schwarzer Blitz in Richtung der schmalen Räumlichkeit davongezischt, wo die kleineren Mahlzeiten hergestellt wurden. Benjiro pulte sich aus seiner Schlafstatt hervor und folgte Blacky barfüßig tapsend. Schließlich erreichte er den Replikator, unter dem der Kater schon erwartungsvoll saß, und orderte: „Katzennahrung Nummer 46.“ Das Gerät tat seinen Dienst, der Mensch befüllte den Fressnapf, und das Tier konnte endlich frühstücken. Ben schlurfte wieder zurück und entledigte sich seiner nächtlichen Bekleidung, um dann intensiv der körperlichen Hygiene zu frönen und sich frische Wäsche anzuziehen. Das Katzenklo würde sich indes von selbst reinigen. Dann räumte er noch das komplette Bettzeug wieder in dessen Schrank zurück und verließ das kleine Quartier. Er selbst wollte im Coffeeshop auf dem Campus sein Frühstück einnehmen, aber eine schusselige Lieutenant mit einem PADD vor der Nase rannte mitten in ihn hinein. „Entschuldigung, Ma’am.“ entfuhr es dem Kadetten pflichtgemäß.


    Benjiro war klar, dass im Falle eines Falles – wie eben gerade diesem – immer der Kadett als der Schuldige gegenüber einem höherrangigen Offizier angesehen werden würde, er musste einfach besser aufpassen. Und als Kavalier war es seiner Ansicht nach zudem sowieso seine Pflicht, diese auf seine angeblich starken Schultern gegenüber dem sprichwörtlichen schwachen Geschlecht auf sich zu nehmen. Wenngleich in der heutigen Zeit diese althergebrachten feinen Gespinste im sozialen Gefüge wenigstens der menschlichen Zivilisation nur noch selten gehegt und gepflegt wurden. Außerdem gaben sich viele der Frauen dermaßen emanzipiert – und viele von ihnen konnten das auch nachdrücklich unterstreichen – dass sie auf derartige Höflichkeiten verzichteten. Lediglich die quasi militärischen Prozedere zwischen den Rangunterschieden unterlagen noch mehr oder weniger festen Regelungen. Deshalb hatte er sich entschuldigt und bot der Lieutenant seine Hand als Hilfe beim Aufstehen. Diese lächelte ihn leicht an und entgegnete „Cadet Kazuki, zu Ihnen wollte ich gerade.“ zu seinem Erstaunen.


    „Ich bin Lieutenant Lia,“ fuhr die junge Frau ihre leicht in Unordnung geratene Uniform wieder glattstreichend fort, „und auf dem Campus so etwas wie ein Verbindungsoffizier für die Kadetten.“ Benjiro konnte sich zu seinem Bedauern nicht erinnern, sie schon einmal getroffen zu haben. „Einer von mehreren.“ schien die Lieutenant seine Gedanken erraten zu haben. Sie reichte ihm das PADD, das der junge Mann, der inzwischen eine achtungsvolle Haltung angenommen hatte, zögernd entgegen nahm. „Ihr Ausbildungsplan. Die Grundausbildung wird wie gewöhnlich auf ihrer bisherigen schulischen Bildung aufsetzen und des weiteren Allgemeinbildung um die Föderation und die Sternenflotte umfassen. Ergänzend für den allgemeinen Bord- oder Bodeneinsatz müssen sie sich mit den Grundlagen technischer wie personeller Hilfeleistungen und der Gefahrenabwehr und Selbstverteidigung beschäftigen, wozu unter anderem Feuerlöschen, erste Hilfe und auch einfaches Waffentraining gehören werden.“ An dieser Stelle runzelte Ben leicht die Stirn, denn Waffen mochte er nicht, aber die Lieutenant lächelte warm.


    „Das wird schon nicht so schlimm werden.“ fuhr sie fort. „Für sie interessanter dürfte dann wohl der fachbezogene Teil werden.“ Die junge Frau schien kurz nachzudenken, behielt den Kadetten aber im Blick. „Aufgrund ihrer Vorbildung und persönlichen Neigungen sind sie im Groben für die wissenschaftliche Abteilung klassifiziert worden.“ Ben blickte vom PADD auf und Jana direkt in die Augen und schien etwas sagen zu wollen, hielt sich aber dann doch zurück. „Auch wenn sie durch ihre Fähigkeiten dem Bereich Taktik und Sicherheit zugeordnet werden könnten. Aber es wird im Fall ihrer Person da ein paar Möglichkeiten zur Kombination geben, bei der sich die Fachbereiche überschneiden: Erheben, Sammeln und Analysieren von Daten zu Fauna und Flora sowie Personen und Technik in mannigfaltiger Form und Zielsetzung, primär auf die wissenschaftlichen Aspekte bezogen.“ Die Lieutenant stockte an dieser Stelle, als schien sie etwas Wichtiges hinzufügen zu wollen, es dann aber doch zu verschweigen.


    Der Kadett nutzte schnell den Moment sich einer kurzen Phase der Überlegung hinzugeben. Bis hier hin hörte es sich für ihn so an, als würde er für einen Posten als wissenschaftlicher Offizier auf einem Raumschiff oder einer Raum- oder Bodenstation vorbereitet werden. Vielleicht mit der primären Ausrichtung auf Forschung und der Option später auch in die Entwicklung gehen zu können. Und als fachübergreifende Kombination deutete sich leicht das Gebiet der Forensik oder Nachrichtentechnik an. Aber er hatte das Gefühl, dass da auch noch mehr war, was die Frau vor ihm aber nicht näher ausführen wollte – oder durfte. Er nahm sich vor, die nächste Zeit sehr aufmerksam und besonders wachsam durch die kleine Welt des Campus zu gehen, seine angeborene tiefe Neugierde im Zaum zu halten aber nicht völlig zu unterdrücken. Ben war im Grunde ein etwas verschlossener Typus, und er wollte sich nicht sprichwörtlich vor einen fremden Karren spannen lassen.


    „Cadet?“ vernahm dieser jetzt eindringlich die Aufforderung zur Reaktion, er hatte sich wohl doch tiefer in seinen Gedanken verloren gehabt als er wollte. „Haben sie noch Fragen?“ Der Offiziersanwärter schüttelte angedeutet den Kopf, wiedersprach sich dann aber sofort selbst. „Eigentlich keine, Ma’am, bis auf eine.“ kam es dann aus ihm hervor, als er sich an seinen Mitbewohner erinnerte. „Sind auf dem Campus und später auf Schiff oder Station Haustiere erlaubt?“ Hoffnungsvoll blickte der junge Mann die Lieutenant an, die wieder warm lächelte. „Auf dem Campus ist das kein Problem, später müssen sie dann ihren kommandierenden Offizier um Erlaubnis fragen.“ nickte sie ihm freundlich zu. „Wenn sie weiter nichts haben, wünsche ich ihnen eine angenehme Ausbildung und viel Erfolg dabei und auf ihrem späteren Posten. Sie dürfen wegtreten.“ „Aye, Ma’am.“ entgegnete der Kadett pflichtgemäß und wandte sich ab und wieder dem Weg in Richtung Diner zu um endlich Frühstücken zu können.


    Wörter: 1.200
    Beteiligte Charaktere: Blacky (NC Kazuki, Kater); NPC Lt Jana Lia
    Info: ab hier wäre eine Interaktion möglich


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  • STORYLINE


    =A= Hellen Gina Wells, Campus, Akademie der Sternenflotte, ERDE =A=


    Es war nun schon eine kleine Weile vergangen, seitdem sich Hellen dazu entschlossen hatte, sich an der Akademie der Sternenflotte für eine technische Ausbildung einzuschreiben. Obwohl entschlossen es doch nicht so ganz traf, denn zum einen hatten ihr Ziehvater und seine Kumpane sie immer wieder neckisch dazu gedrängt, ihre Berufung auch zum Beruf zu machen. Sie hatte ein ausgeprägtes Faible für alles Technische und im Besonderen für schon sehr historisch anmutende bodengebundene Fahrzeuge. Das hatte sie im Übrigen beim Aufnahmegespräch auch ihr Interesse für das Marine Corps bekunden lassen, aber die Akademie bildete nur Personal für Schiffe und Raum- oder Bodenstationen aus, während die Camps der Marines sich in sehr unwirtlichen Gegenden befanden und Rekruten es sehr schwer hatten angenommen zu werden. Also befand sie sich nun hier und folgte damit zum anderen auch der Empfehlung der Judikative, nachdem sie mehrmals mit ihrem alten restaurierten Motorrad sehr unangenehm aufgefallen war.


    Nachdenklich saß die junge Frau am Fenster ihres Quartiers und ließ den heißen würzigen Tee sich aus der Tasse in ihren Händen langsam in einem dünnen sich verflüchtigenden Nebel den Weg zur Decke bahnen, während ihr Blick nach draußen gerichtet der sich dort an der Scheibe sammelnden und herabrinnenden Feuchtigkeit folgte. Es war noch nicht an der Zeit für die Kadetten sich auf den Weg zu machen um ihren ersten Vorlesungen des Tages beizuwohnen; und so war die Wetterkontrolle noch darauf ausgerichtet, den Bedürfnissen der Flora und Fauna in dem Gebiet, in dem die Akademie und ihr Campus lagen, gerecht zu werden. Bei diesem Gedanken stutzte Hellen kurz, denn sie hatte den Eindruck, angestarrt zu werden. Sie schüttelte sich selbst verneinend ansatzweise den Kopf und nahm schlürfend einen kleinen Schluck: ‚Wer soll mich hier schon beobachten.‘ Sie hatte das Quartier für sich allein und die Nachbarn waren schon versetzt worden.


    Doch da fiel es ihr wie Schuppen aus den Haaren und wieder ein, dass einer ihrer Kommilitonen etwas bei ihr zurückgelassen hatte, da er sich noch nicht dessen hatte versichern können, es mit auf sein Schiff nehmen zu dürfen. Langsam drehte Hellen sich um, stellte die Tasse ab und ließ ihren Blick jetzt auf ein kleines flauschiges Bündel an schwarzem Fell fallen, aus dem heraus aus einem leicht schräg gehaltenen Kopf sie zwischen zwei spitzen Ohren zwei gelb schillernde Augen starr fixierten. „Schon wieder Hunger?“ seufzte sie leise. Benjiro hatte sie vor seiner Abreise darum gebeten, sich um den kleinen Kater zu kümmern, wenigstens solange bis er Klarheit hatte und ihn vielleicht nachholen durfte. Oder eben darüber hinaus bis er zurückkahm, denn die angehende Technikerin strebte eine Anstellung auf dem Campus an, um sich eine Option für das Marine Corps freizuhalten und nicht unmittelbar an den Raumeinsatz gebunden zu sein.


    Der Kater thronte auf seinen Hinterkeulen und die Schwanzspitze zuckte leicht am sonst lang und gerade auf dem Boden ausgestreckten Teil, als er den Kopf fast schon in einer menschlichen Geste auf die andere Seite kippte, ehe er sich gemächlich erhob und wie mit steil nach oben gerichteter Flagge an die Dosenöffnerin heranbewegte. Dabei wurde ein Summen oder Brummen wie von einer gut geölten Maschine eines achtundsechziger Caddy, wie Hellen den Eindruck hatte, immer lauter und zeugte von einer Zufriedenheit des Feliden, als hätte dieser die Frage und ihre Bedeutung tatsächlich verstanden. Mit großen Kulleraugen den Blick von Hellen festhaltend blieb er eng an ihr rechtes Bein geschmiegt stehen und übertrug eine wohlige Vibration darauf. „Nun gut,“ stimmte die Kadettin zu, „wenn es denn sein muss…“ – und offensichtlich musste es. Also stand sie auf und trat an den Replikator heran: „Katzenfutter, Standard.“ orderte sie und servierte dann das ansehnliche Ergebnis.


    Doch oh weh, irgendwie war ihr Gast wohl gar nicht damit zufrieden. Er tappte zögerlich heran, stupste die unförmige bräunliche gehäufelte Masse herausfordernd mit seinem rosa Näschen an und schüttelte ruckhaft den Kopf mit einem wie empört klingenden Niesen, und setzte sich einfach wieder hin. Hellen rollte mit den Augen und erinnerte sich wieder daran, was Benjiro ihr gesagt hatte: „Denk dran, HG …“ nur sehr gute Freunde durften sie beim Kürzel ihrer beiden Vornamen nennen, auch wenn sie das eigentlich nicht mochte, weil es so unpersönlich klang, „… denk dran, der Kleine ist etwas verwöhnt.“ Dann hatte er ihr wie einer kleinen Schwester ganz ausführlich erklärt, woraus denn gesundes und nahrhaftes Katerfutter zusammengesetzt sein sollte. Sowohl Hellen als auch Benjiro waren sich dessen nicht bewusst, wie eng die beiden tatsächlich verwandt waren. Sie wussten lediglich dass sie derselben Mischung an Rassen angehörten und Hybriden aus elAurianer und Mensch waren.


    Also entsorgte das Serviermädchen das ungewollte wieder und entlockte dem Replikator die korrekte Mischung an Katzennahrung Blacky Eins. Sofort machte jener sich geziert und mit zwei abschätzenden Zwischenblicken auf die Frau über sein Mahl her und schien es dann genüsslich zu verspeisen. Hellen ließ ihn damit erleichtert allein und begab sich noch kurz das Katzenklo kontrollierend in den Hauptraum und schnappte sich ihre Collegetasche mit den wenigen gedruckten Unterlagen für den heutigen Schultag und ihrem persönlichen PADD. Dann befestigte sie noch den technischen Tricorder an ihrer Seite, begutachtete zufrieden ihr Aussehen im Spiegel und verließ ihr Quartier, indes es auch aufgehört hatte zu regnen. Auf dem Gang traf sie auf eine Gruppe weiterer Kadetten, die fröhlich schwatzend schon den Weg zum Hörsaal eingeschlagen hatten. Thema war scheinbar die Ankunft eines neuen Jahrgangs an Frischlingen und Hellen musste grinsend an ihre eigene Ankunft denken. Da wurde sie von hinten angesprochen …


    Wörter: 900
    Beteiligte Charaktere: Blacky (NC Kazuki, Kater), Gruppe Kadetten, Unbekannte/r
    Info: Interaktionen sind möglich


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